Hintergrundarbeit. So wichtig. Fundamente bauen. Pläne kritzeln. Notizen machen. Bücher lesen. Stolpersteine der eigenen Umgebung suchen. Sich den Kopf darüber zerbrechen, ob Widerstandskämpfer und Widerstandskämpferinnen einen Alltag haben. Ob sie Lebenspläne haben (außer Überleben/Entrinnen). Glück? Glückliche Momente? All die Ungerechtigkeit in unmittelbarer Körper- und Seelennähe. Wie geht man damit um? Wie verkraftet man das?
Ein kurzes Update dieses Blogs. Es gibt eine Menge ungarer Texte und Notizen, die ich noch nicht publizieren kann. Gedankenrohkost. Sowie eine Erkenntnis. Ich muss tatsächlich reisen, um dieses Projekt durchzuführen. Rein virtuell wie bei dem Projekt Radlantix, wird nicht genügen. Das Thema ist schwer. So schwer, dass es, verschanzt hinter dem eigenen Schreibtisch, fast unbearbeitbar erscheint. Zudem habe ich so viele Informationen und weiß nicht, wie ich sie gliedern soll. Für gewöhnlich ordnet der rein physische Reiseprozess meine Texte und ich muss nichts tun, als in die Pedale zu treten, vorankommen und auf dem Smartphone mitzuschreiben. Hier ist das anders. Eine schwere Vergangenheit. Wenn ich nur überlege, dass ich jedem Stolperstein auf dem Weg in die Tiefe folgen könnte und ein großes Menschenschicksal darunter finde, es bricht mir das Herz. Es lenkt mich ab und dennoch lenkt es die Sinne auch in die richtige Richtung. Hin auf Beispielloses.
Wie es hier weitergeht? Die Skizzen und Fragmente im Blog werde ich nach und nach als eine Art Prolog offenlegen. Ich muss das noch einmal durchschauen, bevor ich veröffentliche.
Schließlich die Reise. Per Fahrrad durch die wenigen bekannten Orte, die auch Cioma Schönhaus passierte. Vermutlich reise ich in umgekehrter Richtung. Von der Schweiz nach Berlin. Als wolle ich einen Kreis schließen? Vermutlich werde ich Fernradwege benutzen. Vermutlich wird es minimaltouristisch mit sehr schwerem Gepäck. Womöglich dauert das noch eine ganze Weile, denn die Pandemie hält sich hartnäckig. Unterwegs sein ist nicht gut dieser Tage.